Auch die männliche Fortpflanzung wird durch die Hormone FSH und LH gesteuert. Mit dem Erreichen der Pubertät werden die Samenzellen täglich millionenfach im Hoden gebildet. Vom Hoden gelangen die Spermien zur endgültigen Ausreifung in den Nebenhoden. Hier erreichen sie ihre Bewegungsfähigkeit.
Bei der Ejakulation gelangen die Spermien durch das Zusammenziehen von Muskelfasern über die Samenleiter und die Harnröhre nach draußen. Beim Geschlechtsverkehr kommen die Spermien über die Scheide in die Gebärmutterhöhle und in die Eileiter. Erst im weiblichen Genitaltrakt erlangen die Samenzellen die volle Fähigkeit zur Befruchtung der Eizelle. Man bezeichnet diesen Vorgang als Kapazitation. Samenzellen können bis zu 5 Tage im Eileiter vor dem Eisprung und damit auf die Eizelle warten.
Unter dem Mikroskop kann man erkennen, dass Samenzellen aus dem Kopf, dem Mittelstück und dem Schwanz bestehen. Die Erbanlagen liegen dicht gedrängt im Köpfchen der Samenzelle. Das Mittelstück stellt die Energie für das Schwanzstück zur Verfügung. Spermien können sich dadurch aktiv vorwärts bewegen.
Eine ausbleibende Schwangerschaft kann ihre Ursachen bei der Frau, beim Mann oder bei beiden Partnern haben. Der häufigste Grund für eine Fruchtbarkeitsstörung beim Mann ist die unzureichende Produktion normal geformter, beweglicher Samenzellen. Eine „normale“ Spermienqualität definiert sich nach den Richtlinien der WHO 2010 über folgende Werte:
Parameter | untere Referenzgrenze |
---|---|
Ejakulatvolumen (ml) | 1,5 |
Spermienkonzentration (mio./ml) | ≥15 |
Spermiengesamtzahl (mio./Ejakulat) | ≥39 |
Gesamtmotatlität (%) | ≥40 |
Propulsivmotatlität (%) | ≥32 |
Normalformen (%) | ≥4 |
Die Details der Spermienproduktion und -qualität ermitteln wir mit einem Spermiogramm in unseren Labors. Ausgehend von den Ergebnissen des Spermiogramms beraten wir Sie hinsichtlich der weiteren Diagnostik und der Behandlungsmethoden.
Im Rahmen des europäischen VivaNeo-Netzwerks sind ausgezeichnete Ärzte beschäftigt, die Ihnen als Reproduktionsmediziner alle Ihre Fragen zu möglichen Fruchtbarkeitsbehandlungen beantworten können.