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Die Kryokonservierung ist ein spezielles Verfahren, durch das man Zellen und Gewebe über lange Zeiträume (max. 5 Jahre) für eine spätere Verwendung aufbewahren kann. Dabei werden diese bei minus 196 Grad Celsius in flüssigem Stickstoff eingefroren und gelagert. Die Bezeichnung dieser Technik leitet sich aus dem altgriechischen Wort "kryos" ab, was "Kälte" bedeutet.
Die Kryokonservierung ist auch eine gängige Methode im Rahmen der Kinderwunschbehandlung:
Bei unbefruchteten Eizellen besteht immer noch ein relativ hohes Risiko, dass diese während des Kryokonservierungsvorganges Schaden nehmen können. Die Erklärung besteht darin, dass die unbefruchteten Eizellen aufgrund des höheren Wasseranteils (verglichen mit befruchteten Eizellen) eine sehr viel größere Empfindlichkeit gegenüber dem Einfrierprozess aufweisen. Daher können sich während des Einfrierprozesses bildende Wasserkristalle mehr Schaden einrichten. Trotzdem stellen die eigefrorenen, unbefruchteten Eizellen ein wertvolles Eizellendepot dar, welches zur Erfüllung des zukünftigen Kinderwunsches dienen kann.
Durch die Anwendung spezieller Kryokonservierungsverfahren, bei denen Zellen mit einem membranschützenden Medium, dem Kryoprotektivum, versetzt werden, und computergestützter Temperaturprogramme zur Steuerung des Einfrierprozesses werden die Zellen in einen Zustand versetzt, der gewährleistet, dass diese über lange Zeiträume (Jahre) ohne Beeinträchtigung ihrer Lebensfähigkeit gelagert und dann bei Bedarf aufgetaut werden können.
Im Rahmen einer Sterilitätsbehandlung können die längere Abwesenheit des Partners, eine Erkrankung oder aber auch Schwierigkeit des Mannes auf Verlangen Sperma abzugeben (psychische Impotenz) die Kryokonservierung von Sperma notwendig machen.
Hodengewebe, welches durch eine Biopsie gewonnen wird (siehe TESE), kann für die spätere Spermiengewinnung eingefroren werden. Somit ermöglicht das Vorhandensein des zuvor operativ entnommenen Gewebes einen zeitlich unabhängigen Ablauf einer hormonellen Stimulation der Eierstöcke bei der Frau. Weiterhin können sofort mehrere Bioptate für mehrere ICSI-Versuche einzeln eingefroren werden.
Dank modernster Kryopräparationstechniken ist das schonende Eingefrieren des Gewebes ohne Beeinträchtigung der Physiologie der Zellen möglich geworden. Zum Erfüllen des Kinderwunsches kann aufgetautes, intaktes Eierstockgewebe nach mehreren Jahren Kryokonservierung wieder eingepflanzt werden (Autotransplantation). Weiterhin besteht die Möglichkeit, die im Eierstockgewebe herangereiften Eizellen zum späteren Zeitpunkt aus dem kryokonservierten Eierstockgewebe zu entnehmen und für eine künstliche Befruchtung zu verwenden.
Bei Bedarf können diese Eizellen wieder weiterkultiviert und eingesetzt werden – etwa, wenn sich das Elternpaar später noch ein weiteres Kind wünscht. Diesen Vorgang bezeichnet man auch als Kryotransfer. Der Vorteil der Kryokonservierung besteht in diesem Fall darin, dass sich die Frau keiner erneuten Hormonbehandlung und Eizellentnahme (Follikelpunktion) unterziehen muss.
Sobald bei einem Paar der Wunsch besteht, eine eingefrorene befruchtete Eizelle für eine Schwangerschaft zu nutzen, kann diese weiter kultiviert und in die Gebärmutter übertragen werden. Man spricht dabei von einem Kryotransfer. Unbefruchtete Eizellen, die eingefroren waren, werden vorher – immer durch eine intrazytoplasmatische Spermieninjektion – befruchtet.
Der Kryotransfer kann bei optimalen Zyklusverhältnissen ohne eine hormonelle Unterstützung durchgeführt werden. Eine andere Möglichkeit besteht darin, den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut durch Östrogene zu unterstützen und optimal auf die Einnistung der Eizelle vorzubereiten. Die Dicke der Gebärmutterschleimhaut kann der Arzt mittels Ultraschall ausmessen. Ist sie dick genug, wird durch die Gabe des Gelbkörperhormons Progesteron ein Eisprung simuliert. Dadurch verändert sich die Struktur der Schleimhaut und sie ist zur Aufnahme von Embryonen bereit. Als 3. Variante kommt die hormonelle Stimulation mit Clomifen oder FSH zur Unterstützung der Follikelreifung vor dem Embryotransfer in Frage. Jetzt kann der Arzt den Embryo/die Embryonen mit einem weichen Katheter in die Gebärmutter einsetzen.
Die Kryokonservierung wird seit vielen Jahren angewandt, und die meisten Studien zeigen keine nachteiligen Auswirkungen auf. Eine individuelle Beratung ist jedoch immer Teil der Behandlung.