Skip to main content

Das hormonelle Gleichgewicht als Fruchtbarkeits­faktor

Hormone spielen eine zentrale Rolle in unserem Körper. Als körpereigene Botenstoffe steuern sie eine Fülle biologischer Prozesse – u. a. auch weite Teile der weiblichen und männlichen Fortpflanzungsphysiologie. Eine hormonelle Störung kann daher die Ursache dafür sein, dass bisher eine Schwangerschaft ausgeblieben ist. Um dies festzustellen, führen unsere Ärzte und Ärztinnen in unseren Labors gezielte Hormonanalysen durch. Sie geben Aufschluss über Ihre hormonelle Situation und die Therapiemöglichkeiten, die sich Ihnen in unseren Zentren bieten.

Als Folge hormoneller Störungen kann es zu einer unzureichenden Follikelentwicklung, einem ausbleibenden Eisprung oder zu einer insuffizienten Gelbkörperphase (zweite Zyklushälfte) kommen. Die Ursachen sind sehr vielfältig. Häufig liegt eine zentrale Regulationsstörung (Hypothalamisch-Hypophysäre Dysfunktion) vor. Die Ausschüttung des Follikel-Stimulierenden-Hormons (FSH) und des Luteinisierenden-Hormons (LH) aus der Hirnanhangdrüse (Hypophyse) ist verändert. Die reguläre Freisetzung beider Hormone ist aber eine wesentliche Voraussetzung für die Follikelentwicklung und die Ovulation: ohne Eisprung keine Schwangerschaft. Auslöser für solche zentralen Regulationsstörungen kann unter anderem Stress sein.

Eine andere, häufige Ursache stellt die Überproduktion männlicher Geschlechtshormone bei der Frau (Hyperandrogenämie) dar. Schon leichte Erhöhungen des Testosteron-Spiegels können einen negativen Einfluss auf das Follikelwachstum und den Eisprung haben. Darüber hinaus kann es zu sekundären Veränderungen mit Akne oder Haarausfall kommen. Männliche Hormone werden bei der Frau vor allem im Eierstock und den Nebennieren gebildet. 

Das PCO-Syndrom – häufige Ursache für Fruchtbarkeits­störungen

Eine Sonderform der Hyperandrogenämie ist das Polyzystische-Ovar-Syndrom (PCOS). Oft erkennt man bei der vaginalen Ultraschalluntersuchung deutlich mehr Follikel im Eierstock, als üblicherweise zu erwarten wären (>12). Die Follikel können dicht gedrängt (perlschnurartig) unter der Oberfläche des Eierstockes dargestellt werden. Diese kleinen Follikel produzieren übermäßig viele männliche Hormone.

Bei einem Teil der PCO-Patientinnen besteht zusätzlich eine sogenannte Insulinresistenz. Bei diesen Frauen wird in der Bauchspeicheldrüse zu viel Insulin produziert. Insulin wirkt aber selbst wie ein männliches Hormon und regt dazu im Eierstock die weitere Bildung von Testosteron an. Häufig sind betroffene Frauen übergewichtig. Die erste Therapieempfehlung ist dann, eine Veränderung des Lebensstils herbeizuführen. Im Vordergrund sollen eine gesunde, kalorienreduzierte Ernährung und ausreichend körperliche Aktivität stehen.

Weitere hormonelle Ursachen für das Ausbleiben einer Schwangerschaft

Eine andere Hormonstörung ist die Überproduktion des Hormons Prolaktin (Hyperprolaktinämie). Bei betroffenen Frauen wird in der Hirnanhangdrüse zu viel Prolaktin gebildet, das die Freisetzung der Hormone FSH und LH beeinflusst und damit zu Zyklusstörungen führen kann. Ursache der Hyperprolaktinämie können unter anderem Stress, die Einnahme von Medikamenten (Antidepressiva, Östrogene) oder Prolaktin-sezernierende Tumore sein. Eine Behandlung mit „Prolaktinhemmern“ ist nur notwendig, wenn klinische Folgen der vermehrten Prolaktinbildung vorhanden sind. Bei Kinderwunschpatienten betrifft das Zyklusanomalien mit ausbleibender Menstruation und Eisprungstörungen.

Schilddrüsenunter- oder -überfunktionen können ebenfalls zu Veränderungen der Eierstockaktivität führen. Sie werden gemeinsam mit dem Facharzt für Innere Medizin behandelt. Bei einer effektiven medikamentösen Einstellung der Schilddrüse kann sich die Follikelreifung verbessern und die Schwangerschaftswahrscheinlichkeit steigt. Wichtig ist eine normale Schilddrüsenfunktion auch zur Vermeidung von Fehlgeburten.

Wir sind für Sie da

Sie möchten mehr über Behandlungsmöglichkeiten bei hormonellen Störungen in einer unserer Zentren erfahren oder einen Termin vereinbaren? Dann nehmen Sie unverbindlich Kontakt mit uns auf. Wir werden uns schnellstmöglich mit Ihnen in Verbindung setzen und Ihnen alle Informationen zukommen lassen, die Sie für den Beginn der Behandlung benötigen.